Er ist aus der Erneuerungsbewegung der 68er entstanden - einige der studierenden Eltern wollten ihre Kinder nicht mehr in konventionellen Einrichtungen betreut wissen. Der Kindergarten wurde zum Vorbild einer Reihe später gegründeten StudentInnenkindergärten. Die "Berggasse" - jetzt "Verein StudentInnenkinder" ist die älteste selbstverwaltete Kinderbetreuungseinrichtung Wiens, die noch heute existiert.
Die Einrichtung war eines der ersten Projekte dieser Richtung, die die Erfahrungen der antiautoritären Erziehung mit den Erfahrungen der Kindergartenpädagogik verband. Auch heute noch klingt das erste Konzept von vor über 30 Jahren zeitgemäß und aktuell. Schlagworte von damals: "offener Kindergarten", "Kindzentriertes Arbeiten", "Situationsansatz", "partnerschaftliche Unterstützung und Begleitung", "das Kind als Akteur seiner Selbst", "Sozialisation als Dialog Kind-Erwachsener". Zentrale Bedeutung hatte das "kindliche Freispiel", das "Lernziel Solidarität", "inneres Wachstum", "qualitative Entwicklung durch Handlungskompetenz", "Projektarbeit" und "Freinet-Pädagogik". Diskurse wurden zwischen "Beziehung versus Erziehung" und "Wahlfreiheit statt programmatischer Förderung" geführt.
Strukturell war schon die "Berggasse" ein "normaler" Kindergarten, was Gruppengröße, gesetzliche Bedingungen, Vorschriften, Betriebsbewilligungen, Förderungen etc. betraf. Mit den Jahren wurden die Rahmenbedingungen und Räumlichkeiten immer mehr dem Status eines Kindertagesheimes angepasst.